Ich fische ausschließlich "Catch&Release", somit gehören fischschonender Karpfenkescher, dicke Abhackmatte und Carp Care zu der Grundausstattung. Gute Vorbereitung, Anpassung der Ausrüstung an das Gewässer, Längen- und Gewichtskontrolle sowie kurze Fotosession sind für mich selbstverständlich.

...Session 10/15 "Das Bauchgefühl und der Luftdruck"



Letztes Wochenende hatte ich wieder eine Session an der Schottengrube. In den vergangen Wochen hatten wir ja ein Traum-Herbstwetter. Milde Temperaturen, fast 8 Stunden Sonnenschein und kaum einen Nebel in der Früh. Das Wasser kühlte kaum ab und wir hatten immer noch 11° C Oberflächentemperatur.
Leider änderte sich das traumhafte Wetter genau zu meiner Session. Am Freitag kam ein Tief auf uns zu und das herrliche Herbstwetter ging zu Ende. Das schlechte Wetter oder der Regen störte mich nicht, dafür gibt es ja die Zeltheizung und den Regenschutz, aber für den extremen Luftdruckabfall gibt es keine Lösung. Die Wochen zuvor hatten wir immer einen konstanten Luftdruck von 1025 mmHg aber von Freitag auf Samstag stürzte dieser auf 995 mmHg ab. Jetzt gibt es sicher einige Fischer unter uns, denen dieser Faktor egal ist, mir ist er nicht egal aber man muss sich darauf einstellen,  denn man kann diesen Faktor nicht ändern. Wenn man aber die Karpfen über längere Zeit beobachtet, erkennt man einen Zusammenhang. Ich habe schon einige Berichte über Mond, Luftdruck und Wetter und das Verhalten der Karpfen gelesen und ich weiß auch das es keinen wissenschaftlichen Beleg darüber gibt, aber bezogen auf ein Gewässer kann man daraus schon Schlüsse ziehen. Kurz zusammengefasst, die Karpfen reagieren auf einen Wetterwechsel aufgrund der Luftdruckänderung unterschiedlich.

Hoher Luftdruck; die Karpfen ziehen eher am Grund und fressen
Fallender Luftdruck; die Karpfen gleichen den Druck durch aufsteigen im Wasser aus
Niedriger Luftdruck; die Karpfen verändern ihre Fressphasen, ziehen eher in flache Bereiche

Das soll jetzt nicht heißen, dass man bei fallenden oder niedrigen Luftdruck nichts fängt, aber es erklärt vielleicht eine Veränderung der Bissfrequenz. Diese Theorie habe ich, bezogen auf alle meine Session, erstellt. Aber ich glaube ich habe genug über das Wetter geschrieben.
Wie schon kurz angeschnitten begann meine Session am Freitag um 8 Uhr in der Früh. Ich fuhr direkt vom Nachtdienst ans Wasser. Ich wählte einen Platz, den ich heuer noch nie befischte. Die Gründe für diese Platzwahl waren, ich konnte in verschiedenen Tiefen meine Montagen ablegen, ein geschützter Zeltplatz und ein flaches Ufer. Im Nachhinein, wäre ein anderer Platz sicher erfolgreicher gewesen, aber ich lerne daraus und verlasse mich das nächste mal sicher wieder auf mein "Bauchgefühl".
Das Camp war relativ schnell aufgebaut, jetzt mussten nur mehr die Montagen auf die jeweiligen Spots abgelegt werden.
Erstmals kamen auf allen drei Rigs meine per Hand nachgeschliffenen Haken zum Einsatz. Ich bin total davon begeistert und kann es jeden nur empfehlen. Der Haken ist wesentlich spitzer und schärfer als ein gekaufter Haken. Probiert es mal aus und ihr werdet es immer machen.
Es kamen bei dieser Session drei verschiedene Boilies zum Einsatz. Zwei Kugeln kamen von der Kugelschmiede.at, eine Testkugel und die R.S. 1, sowie eine Ready Made Kugel von einer großen Baitfirma. Der Grund für die Ready Made Kugel war einfach, ich bin sozusagen Pate einer neuen Kugel von der Kugelschmiede.at und diese Ready Made Kugel hat eine bestimmte Zutat die wir auch verwenden werden. Mann muss die Konkurrenz genau unter die Lupe nehmen um erfolgreicher zu sein.


Der Aufbau und das Auslegen der Ruten dauerte aufgrund meines Nachtdienstes bis Mittag. Es war an der Zeit meinen wohlverdienten Schlaf nachzuholen. Zuerst musste ich noch, von einem Fischerkollegen der gerade am Zusammenpacken war,  Infos über die Fänge der Woche einholen. Die Antwort war recht kurz, "Ich habe geblankt!!!!". Na super, dachte ich mir. Bei konstanten, schönen Wetter wurde kein Karpfen gelandet, wie soll das jetzt bei einem Wetterwechsel werden?
Ich konnte nicht wirklich lange darüber nachdenken, ich schlief ein.
Nach 4 Stunden wurde ich durch einen Dauerton von meiner Soundbox aus den Tiefschlaf gerissen, im ersten Moment konnte ich diesen Ton nicht wirklich zuordnen. Ich sprang in meine Wathose und rein ins Boot. Ich musste immer an die geblankte Session meines Kollegen denken, während ich den Karpfen drillte. Er war sehr kampfstark und nach ein paar Fluchten zog ich die Maschen des Keschers unter ihn. Es war ein Schuppi mit 12,5 kg.


Ich war überrascht, nach so einer kurzen Zeit konnte ich auf diesem Gewässer noch keinen Karpfen landen. Jetzt kam auch eine Art Euphorie in mir hoch, "Vielleicht habe ich ja genau den richtigen Moment oder die Zeit des "großen" Fressens erwischt?" Bevor die Rute wieder neu ausgelegt wurde, kontrollierte ich noch das Boilie am Haar. Es war das Ready Made Boilie.
Die besondere Zutat hat gleich nach 4 Stunden zugeschlagen, der Test hat funktioniert und deshalb freue ich mich um so mehr auf die neue Kugel der Kugelschmiede.at.
Leider wurde meine Euphorie relativ schnell wieder gedämpft, den restlichen Tag und die ganze Nacht waren meine Bissanzeiger komplett ruhig und still. Das Wetter änderte sich wie vorhergesagt und es schüttete teilweise wie aus Kübeln. Ein herrliches Wetter zum Schlafen.


Der nächste Morgen begann mit Regen und kalten Nordwind, somit wurde nicht neu ausgelegt und ich genoss mal einen warmen Kaffee mit Zigarette.
Am Vormittag bekam ich Besuch von der Kugelschmiede.at, genauer gesagt vom Chef persönlich. Er brachte mir die R.S.1 Kugeln vorbei und wir konnten gleich über die neue Zutat bzw. Kugel sprechen. Nach ein paar Stunden "Brainstorming" und Ideen suchten wir gemeinsam neue Spots für die R.S.1.
Es war sehr abenteuerlich, zu zweit in meinem 190cm Schlauchboot, beide hatten wir die Wathose an und im Boot waren noch Rute, Kamera und Boilies. Eine kleine Bewegung ohne Absprache und wir wären bei 10°C baden gegangen. Sowas vergisst man nicht. Ein Traum.
Nachdem wir im Regen alle Ruten mit R.S.1 Kugeln neu ausgelegt hatten, hörte der Regen auf. Ist immer so.
Am Nachmittag musste Johannes Bürg wieder weg und ich genoss die restliche Zeit am Wasser. Wie schon am Freitag, verging der restliche Tag ohne einen Ton aus meiner Soundbox.
Am Abend überlegte ich noch kurz die Spots wieder zu wechseln, aber ich entschied mich dagegen.
Um 19 Uhr am Abend ging meine Heizung aus, ein kurzer Check der Gasflasche bestätigte mir meine Vermutung. Die Gasflasche war leer.
Nachdem ich meine Freundin am Telefon angebettelt hatte, brachte sie mir eine andere, ebenfalls angebrauchte Gasflasche von zuhause. "Hoffentlich komme ich mit dieser durch die Nacht", dachte ich mir. Aber es ging alles gut.
Am Sonntag um 6 Uhr in der Früh, ein erlösender Dauerton aus der Soundbox. Es war der Spot, denn ich mit Johannes angelegt hatte, die Wathose schnell angezogen und ins Boot gesprungen, drillte ich den Schuppi auf ca. 250m Entfernung. Nach ein paar kräftigen Fluchten konnte ich den Schuppi mit 17,5 kg sicher landen.


Unterkühlt und nass, aber zufrieden und erfolgreich ging ich noch für ein paar Stunden in mein Zelt und wärmte mich auf. Am Vormittag wurde alles wieder abgebaut und pünktlich um 12 Uhr fuhr ich wieder heim.


Fazit:

Wir hatten einen extremen Wetterwechsel und deshalb hatte ich mir keine großen Hoffnungen gemacht. Ich wollte ein paar Tage ans Wasser um den ganzen Stress in der Arbeit abbauen zu können. Als Draufgabe konnte ich zwei Schuppis landen und konnte neue Erkenntnisse über das Gewässer gewinnen. Weiters konnte ich ein neues Rezept für eine neue Kugel der Kugelschmiede.at erstellen. Nicht zu vergessen ist die "Bootsfahrt" und meine Erfahrung mit der leeren Gasflasche.
Nächstes Wochenende stand meine letzte Session für 2015 am Plan, leider muss ich diese wegen Krankheit absagen. Vielleicht das Ergebnis der leeren Gasflasche.

In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle...

...Session 9/15 "Der Herbstbulle"


Nach gut einem Monat ohne einer Rute in der Hand, zog es mich wieder für 3 Nächte an das Ufer der Schottergrube. Der Herbst, das kühle Wetter und die Fänge der letzten Wochen löste in mir eine Art "Karpfenfieber" aus und ich konnte es kaum erwarten, mit gekrümmter Rute und einem Grinsen im Gesicht, in meinem Boot zu stehen.
Am Dienstag nach der Arbeit begann meine lang ersehnte Session. Aufgrund der Winterzeit und der früher beginnenden Abenddämmerung mussten zuerst die Ruten ausgelegt werden, bevor das Zelt im Dunkeln aufgebaut wurde. Irgendwie war dadurch mein gewohnter Ablauf gestört und ich konnte mich nicht, voll und ganz auf die Wahl der Spots konzentrieren. Wir hatten Vollmond und genau deshalb war ein fixer Spot bei den Seerosen. Dieser war schnell gefunden und ich legte meine Montage auf steinigen, harten Boden ab. Der Spot für die zwei anderen Montagen lag auf ca. 100m in einer Tiefe von 4,5m, der Boden war schlammig. Zwischen den beiden Montagen wurde eine Kippstange gesetzt um ein gegenseitiges Heben der Montagen, im Falle eines Bisses, zu verhindern.
Am Abend hatte ich noch Besuch von meiner Freundin und der Emma und wir grillten ein paar Würstel am Lagerfeuer. Meine Freundin liebt es.

Die Nacht verging ohne einer Aktion und ich konnte durchschlafen. Der nächste Morgen begann mit Kaffee und Zigarette. Nach dem "kleinen" Frühstück ging es eine Runde um den See. Morgensport muss sein!!!
Die anderen Kollegen am See hatten auch eine ruhige Nacht und somit wurden die Montagen neu beködert und ausgelegt.
Bei dieser Session hatte ich wieder eine neue Testkugel von der Kugelschmiede.at dabei. Es ist eine absolut geniale Kugel. Sie hat einen angenehmen Geruch, arbeitet gut im Wasser und hält ca. 36 Stunden am Haar. Diese Kugel wird schon 3 Wochen intensiv getestet und sie überzeugte uns von Anfang an, es wurden damit schon mehrere Karpfen bis 27+ kg gefangen. Ich glaube daraus könnte was werden.
Der Mittwoch verging ohne einen Ton aus meiner Soundbox. Jetzt war ich  mehr als 24 Stunden am Wasser und konnte keinen Fisch landen. In meinem Kopf stellte ich mir diese Herbst-Session etwas anders vor: schlaflose Nächte, Doppelrun, drillen ohne Ende, aber bis jetzt hatte ich genau das Gegenteil. So viel Schlaf hatte ich noch bei keiner Session, von einem Doppelrun will ich gar nicht reden und drillen konnte ich nur Seegras, beim Einholen der Montagen.
Ich blieb bei meinem Plan, ließ die Montagen von der Früh an ihrem Platz und setzte auf die lange Haltbarkeit der Kugeln.
Donnerstag 5 Uhr in der Früh, ein Dauerton riss mich aus dem Schlaf. Es war die Rute bei den Seerosen. So schnell war ich noch nie in meiner Wathose und einen Augenblick später stand ich schon in meinem Boot und drillte. Genau so sollte es sein. Der Fisch nahm Schnur ohne Ende und zog mich bis zur Seemitte. Ein paar heftige Fluchten später zog ich ihn in den Kescher. Jetzt hatte ich meinen Herbst-Schuppi im Netz und ein Grinsen im Gesicht. Ich war erleichtert und glücklich.
Mein Problem, in diesem Moment, war nur der dichte Nebel, vor lauter Stress hatte ich vergessen mein Signallicht einzuschalten. Nach kurzer Orientierung an meiner gesetzten Kippstange konnte ich die ungefähre Richtung ausmachen. Der Fisch wurde versorgt und nach einem kurzen Foto wieder zurückgesetzt.

Mein Herbstbulle hatte stolze 27+ kg, ein absoluter Traum-Schuppi. Die restlichen Tage waren ruhig und ohne Aktion. Am Freitag in der Früh wurde alles wieder abgebaut und fuhr mit gemischten Gefühlen nach Hause. Einerseits konnte ich diesen Schuppi drillen und landen, aber andererseits stellte ich mir diese Session aktiver vor.


Fazit: In 4 Tagen hatte ich einen Run und konnte diesen sicher landen. Ich stellte mir diese Herbst-Session anders vor, wurde aber durch diesen einen Schuppi mehr als belohnt. Ich konnte neue Kugeln erfolgreich testen und meinen Schlafmangel mehr als ausgleichen.

In diesem Sinne,

ein dickes Petri an alle...


Session 8/15 "Herbstfeeling 2.0"

Wie ich im letzten Post kurz angedeutet habe, schreibe ich ein kurzes Session-Update. Ich sitzte seit Montag an der Schottergrube und habe einerseits schon fast alle Wettertypen durchlebt und andererseits schon einige Größen von Karpfen sowie Wels und sogar einen Hecht hacken können. Das Wetter zeigte mir schon viele Facetten, wir hatten starken Regen, Gewitter, Sturm, kalte Nächte, warme Nächte, blauer Himmel, starke Bewölkung, Temperaturen von 16°C bis aktuell 27°C. Der Wind ändert jeden Tag seine Richtung und genau so ging es mir die letzten 3 Tage auch mit meinen Fängen. Montag, Dienstag hatte ich 6 Karpfen, wobei der größte ca. 800g hatte und der kleinste war ca. 12cm lang. Es stimmt, 12 cm und perfekt in der Unterlippe gehackt. Die "kleinen" dürften so lange an der Kugel herumlutschen, bis sie am Hacken kleben. Es war meistens der gleiche Spot und somit musste ich gestern einen neuen Platz suchen. Am Dienstag in der Nacht hatte ich meinen ersten Run der Session. Ich war erleichtert, hatte aber einen komischen Drill. Immer wieder ein heftiger Schlag in die Schnur, zuerst hatte ich gleich einen Wels im Kopf, als aber der Fisch an der Oberfläche war, sah ich einen Hecht der einen kleinen Karpfen quer im Maul hatte und ich den Hecht genau an der Unterlippe gehackt hatte. Ein schneller Griff an den Hacken und er löste sich relativ leicht und somit hatte ich meinen ersten Hecht heuer auf "Köderfisch". Die restliche Nacht war es ruhig an meinen Plätzen. 
Gestern war es am Tag komplett still an der Schottergrube. Kein springen, kein rollen, keine Anzeichen das hier so einige große Fisch umher ziehen. Am Abend hatte ich noch Besuch von meiner Freundin mit der Emma und in der Dämmerung hörte man die ersten Karpfen rollen. Ich hatte von diesem Zeitpunkt wieder mein "Gefühl", ich war mir sicher, "Heute Nacht bekomme ich meinen Run". Den Anfang machte ein Kollege am See. Es war ein absoluter Traum-Fisch, es war ein Two-Tone, Two-Scale, Halbzeiler vereint auf einer Seite des Fisches. Der war schon mächtig. 
So gegen 22 Uhr kam der lang ersehnte Dauerton aus meiner Soundbox und nach 10 min kam der Fisch an die Oberfläche, es war ein Wels mit ca. 120cm, zum Glück löste sich der Hacken bei einem kurzen Schlag an die Seite und ich ersparte mir blutige Finger. 
Ich entschied dann gleich, die noch am Haar hängenden Boilies, am Spot abzulegen und fuhr ein wenig enttäuscht zurück ans Ufer. Die größeren Karpfen lassen auf sich warten, oder prüft das Gewässer meine Geduld???
2 Stunden später hatte ich den zweiten Vollrun, ich hatte wieder eine Chance. Der Fisch zog wie wild in eine Richtung und ich kämpfte mich durch das Kraut hinterher. Schlussendlich konnte ich einen schönen Schuppi mit 16,6 kg landen. 


Jetzt hatte ich meinen Erfolg, frisch beködert legte ich das Rig wieder an den Spot und legte mich komplett zufrieden in mein Zelt. Es dauerte nicht lange und der nächste Dauerton riss mich aus dem Schlaf. Der Fisch nahm Schnur ohne Ende und nach dem ersten Aufsteigen, sah ich die 3 kleinen Schuppen bei der Schwanzflosse. Ich erkannte diesen Fisch sofort, es war mein Herbstfisch vom letzten Jahr. Ich war total konzentriert bei der Sache und nach ca. 20 min hartem Drill konnte ich den Kescher unter "ihr" schieben. Ich musste mich mal kurz hinsetzten und den Moment in vollen Zügen genießen. Ein paar mal tief durchgeatmet versorgte ich den Fisch, machte schnell ein Foto, wog "sie" und ließ sie wieder in ihr Element zurück. Es war ein absolut mächtiger Moment, fast ein Jahr ist es her und jetzt konnte ich sie wieder in meinen Händen halten. Erstmals konnte ich sie ohne gebrochener Rute drillen und es war mir eine Ehre.


Sie hat heuer beim Ablaichen fast 8 kg verloren, baut aber schon wieder kräftig auf. Jetzt fehlen ihr zum Höchstgewicht noch ca. 6 kg. Aber ich bin mir sicher "sie" wird es heuer noch schaffen. Hauptsache es geht ihr gut und ich freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. 
Jetzt habe ich noch eine Nacht vor mir und lass es auf mich zukommen. Ich habe keinen Druck mehr und somit ist Entspannung angesagt. Jetzt kann ich mich total auf die neue Testkugel von der Kugelschmiede konzentrieren und wir werden ein paar Sachen umstellen und anpassen. 
In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle...

Session 8/15 " Herbstfeeling"


Heute haben wir den 14.9. und ich sitze gerade in meinem Zelt, draußen regnet es in Strömen und ich genieße diesen Moment in vollen Zügen. Mittlerweile ist meine letzte Session fast 2 Monate her und ich kann in meinen geplanten Herbsturlaub ein paar Tage am Wasser verbringen. Zum Glück sind die extrem heißen Tage vorbei und wir haben wieder halbwegs angenehme Temperaturen. Das Wasser hat sich wieder abgekühlt, ein paar Blätter haben sich schon verfärbt, der morgentliche Nebel überzieht wieder die Landschaft und die Karpfen sind wieder in "Fresslaune", der goldene Herbst steht vor der Tür und ich freue mich darauf bzw. ich bin schon mitten drinnen. 
Die letzten 2 Monate hatte ich reichlich Zeit zum Nachdenken. Einerseits konnte ich die Sessions in diesem Jahr mal Revue passieren lassen und konnte schon mal einige neue Perspektiven und Wege für die Zukunft bedenken und einschlagen. 
Ein Weg ist sicher, die Kugelschmiede.at weiter zu unterstützen und vorallem diese Kugeln, hinaus ins Land und in den Köpfen der Fischer zu tragen. Ich weiß, jeder von uns Fischern hat "seine" Kugel, der er sein Vertrauen und seinen Erfolg schenkt. Aber Fischen beteudet für mich auch Veränderung und auf alle Fälle, Anpassung an die wechselnden Bedinungen. Da gehört für mich auch die Veränderung der Köder dazu, aber genau diesen Punkt vergessen viele. 


Es gibt unzählige Boilie-Firmen am Markt, aber ich glaube nicht, das die erfolgreichste Firma, die besten und fängigsten Kugeln hat. Im Grunde haben alle den gleichen Zugang zu den Zutaten, alle haben fast die gleichen Maschinen und alle arbeiten an einem Rezept, von dem jeder absolut überzeugt ist. Meiner Meinung nach, ist die erfolgreichste Firma, die Firma mit der Mann sich vergleichen kann. Es sind die Fieldtester und Boilietester die eine Menge Arbeit leisten. Ich kenne einige Fischer, mit denen ich schon an einem Wasser gesessen bin und ich bin dadurch einer "bestimmten" Kugel ein bisschen näher. Ob eine Kugel fängig ist oder nicht, ist reine Kopfsache. Habe ich eine positve Einstellung, werde ich auch erfolgreich sein. Das ist kein Geheimnis. 
Darum unterstützte ich diese Firma und unterstützte den Johannes Bürg. Die Kugeln sind top, die Zutaten sind frisch und man spürt das "Herzblut" und die positve Energie was vom Johannes Bürg kommt. Jetzt fehlt nur mehr der Mut zur Veränderung, es lohnt sich. 

Ich werde euch in den nächsten Tagen immer wieder kleine Updates meiner aktuellen Session geben. 

In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle die am Wasser sitzen....

Session 7/15 " 4 Tage, 36°C und...."


Am Montag den 20.7 zog es mich wieder an das Ufer der Schottergrube. Diese Session hatte ich schon länger geplant. 4 Tage Urlaub in Kroatien und 4 Tage Fischen, so hatte ich mir meinen 14-tägigen Sommerurlaub vorgestellt. Die Tage in Kroatien waren ein Traum und somit konnten die Tage an der Schottergrube nicht schlechter werden. Doch das Wetter spielte dieses Mal nicht wirklich mit. Wir hatten 36°C Lufttemperatur und 28,5°C Wassertemperatur. Es war einfach zu heiß. Die Fische hatten absolut keinen Hunger und um die Session noch spannender zu gestalten war noch das  Oberflächenkraut, dieses zog durch den stängigen drehenden Wind umher und "suchte" meine Schnüre. Irgendwie hatten sich alle Faktoren gegen mich gerichtet und meine Geduld sowie meine mentale Stärke wurde auf ein harte Probe gestellt. 


Fischen ist mehr...., meine Einstellung, mein Motto, mein Zugang, genau an diese drei Worte musste ich die letzten Tage immer wieder denken. Es gibt mehr als das optimale Rig, die besten Kugeln, das beste und teuerste Tackle... Die mentale Stärke und Einstellung, der Kopf muss "einfach" frei sein...
Ich finde es wird viel zu wenig über diesen Faktor erzählt und geschrieben. Ein möglicher Grund dafür ist sicher, dass man daraus keinen Profit gewinnen kann oder man einfach zu "sensibel" in der Szene dargestellt wird. Aber jeder von uns kennt diesen Faktor genau. Auf einmal geht nichts mehr, man hat nichts an seinen Rigs oder Baits verändert, die Taktik ist genau die gleiche aber es will einfach nicht laufen. Ich habe es diese Tage wieder mal erlebt.... mein Kopf war nicht "frei"... 
Ich kann mich noch gut an den 20.10.2014 erinnern. Zuvor wurde ich, durch die Session am Leichtsee  gestärkt. Dann stand ich am Sonntag in der Früh am Wasser und wusste, heute werde ich einen Karpfen fangen, ich war fest entschlossen und keiner konnte mich davon abbringen. Es verging der Vormittag ohne Aktion, es war mir egal, es verging der Nachmittag, ich war entschlossen und dann war es 18 Uhr und eine Rute lief ab. Jetzt war mein Moment und ich wurde mit 32kg belohnt. Es ist nicht einfach, aber ich hatte den ganzen Tag dieses Gefühl und ich wusste, heute ist mein Tag. Vielleicht war es Zufall oder Glück, aber ich bin fest der Meinung, dass es meine mentale Stärke und mein "freier" Kopf war.


Es gibt einige solcher Momente in meinem Leben und ich glaube und hoffe, dass ich nicht der einzige bin der davon erzählen kann. 

Aber jetzt wieder zurück zur meiner letzten Session. Kurz gesagt, mein Kopf war nicht "frei", das Wetter war extrem heiß und deshalb konnte ich keinen Fisch landen. Es war nicht meine Zeit.... 
Daniel hingegen konnte nach einem harten und langen Drill im Kraut einen Tolstolop mit 15 kg sicher landen. Aufgrund der langen Drillzeit und der heißen Temperaturen entschieden wir uns den Fisch gleich wieder zu releasen. Dickes Petri, Daniel. 



Seit ein paar Wochen bin ich Fieldtester der Firma Kugelschmiede.at und ich darf aktiv bei der Entwicklung einiger neuen Boilies mitwirken. Letztes Jahr wurde ich durch Zufall auf die Firma aufmerksam und bestellte mir gleich mal ein paar Kugeln zum testen. Ich war von Anfang an begeistert von den Boilies und dem Engagement von Johannes Pürg, dem Inhaber der Firma. Es werden nur natürliche, Frische Zutaten verwendet ohne künstliche Zusatzstofe, mit Frischei und hochwertiger Mehle. Genau so soll es sein und deshalb bin ich Stolz bei der Entwicklung mitwirken zu können. Wir haben schon ein paar Änderungen und neue Sorten besprochen und hoffen auf die eine oder andere neue Kugel. 


Fazit:
Es war extrem heiß und ich konnte keinen Fisch landen. Es war trotzdem eine relativ schöne Zeit am Wasser. Der Zusammenhalt unter den Kollegen am Wasser ist groß und wichtig. Ich freu mich schon wieder auf die etwas kühleren Herbsttage....

In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle... 

Session 6/15 "Die Schafskälte"


Nach gut einem Monat harter Arbeit und Stress packte mich wieder das "Karpfefieber". Ich wollte wieder ein paar Tage am Wasser verbringen, Stress abbauen, Energie tanken und natürlich Karpfen fangen. 
Am Montag den 15. Juni ging es direkt nach dem Nachtdienst ans Wasser. Die Tage zuvor hatte ich immer wieder Luftdruck und Wetterentwicklung im Auge und es passte perfekt für mich. Am Sonntag  ein Temperatursturz mit Gewitter und Dauerregen, am Montag den ganzen Tag gleichmäßige Temperaturen von 19 Grad und leichter Regen und Dienstag wurde es wieder sonnig und warm. 
Wir sprechen hier von der "Schafskälte". Es ist der letzte Kälteeinbruch vor den Sommermonaten Juli/August. Somit hatte ich meine drei Tage perfekt erwischt. Der Luftdruck war konstant steigend und die Wassertemperaturen sind angenehm. Vor gut 2 Wochen konnten die Karpfen an diesem See ablaichen und somit waren sie in "Fresslaune".


Am Montag war ich so gegen 8 Uhr am Ufer und baute mein Camp auf. Ich hatte nicht wirklich viel Zeit, denn die Gewitterwolken kamen immer näher. Noch schnell drei Spots anglegt, welche ich mir in den Tagen zuvor schon überlegt hatte und dann kam auch schon der Regen. 


Endlich konnte ich ein bisschen Schlaf nachholen. Immer wieder wurde ich von einzelnen "Piepern" geweckt und wunderte mich, dass es zu keinen Dauerton wurde. Irgendwas musste bei meinem Vorfach nicht stimmen, weil die Karpfen nicht "picken" blieben. Doch ich lies die Ruten bis am Abend am Spot und hatte mir in der Zwischenzeit drei neue Vorfächer gebunden. Zwei waren komplett gleich, mein sogenanntes "Vertrauens-Rig", dieses hat mich noch nie im Stich gelassen. Das Dritte war eine kleine Abwandlung mit einen längerem Aligner. Was sich am Ende der Session als "Amur-Rig" herausstellte.  


In den Wochen und Tagen zuvor hörte ich von den anderen Fischern immer wieder wie vorsichtig die Karpfen sind. Es gab Fischer die in einer Session 9 Runs hatten aber nur 2-3 Fische landen konnten, die anderen sind im Drill ausgestiegen. Mir ist es in der Mai-Session änlich gegangen, ich hatte auch 3 Aussteiger und somit musste ich mein Rig anpassen. So viel kann ich schon mal sagen, in dieser Session hatte ich keinen Aussteiger, alle Fische waren perfekt in der Unterlippe gehackt. Meine kleine Änderung hatte Wirkung und Erfolg. 
Am Abend wurden die drei neuen Rigs auf die jeweiligen Spots gelegt und ich legte mich wieder auf meine Liege. Um 2 Uhr in der Früh der erste Vollrun. Ich drillte relativ vorsichtig, um einen "Aussteiger" zu verhindern und konnte einen Spiegler mit 21,60kg sicher keschern. 



Mein erster 20+ in diesem Jahr. 
Neu ausgelegt und vollkommen zufrieden und erleichtert legte ich mich noch für ein paar Stunden aufs Ohr. Der Morgen begann wieder mit leichten Regen und die Emma und ich genossen unser Frühstück. 
Es war so gegen 7 Uhr und die Rute ich hörte einen Dauerton. Ein längerer Drill und ich konnte einen Amur mit 16kg sicher landen. 


Ich wunderte mich über den Amur, denn ich hatte rote Robin-Red Kugeln am Haar und normalerweise Amur Robin-Red meiden. Zuerst dachte ich mir es war eine Ausnahme aber nur 4 Stunden später konnte ich den nächsten Amur mit 21,30 kg keschern. Scheinbar hatten sie sich auf das Futter eingestellt oder sie waren "hungrig". 


Bis jetzt konnte ich schon drei top Fische landen, ich war zufrieden. 3 Stunden später, die gleiche Rute ein Dauerton. Jetzt kamen die Karpfen auf den Spot, ich konnte einen Schuppi mit 17,10kg landen. 


Dann kehrte ein bisschen Ruhe auf meinen Spots ein. Am Abend wurde noch mal neu ausgelegt und ich war bei einen anderen Fischer zur Grillerei eingeladen. Der Abend war sehr angenehm, Geschichten wurden ausgetauscht, Techniken besprochen und es wurde viel getrunken. Um 22 Uhr wurde ich durch einen Dauerton meiner Soundbox von der Runde weggerissen und ich war schon wieder im Boot. Es war ein Wels mit 125cm. Der Fisch wurde versorgt, als schon die nächste Rute ablief, ein Spiegler mit 12kg. 


Bis alle Ruten wieder frisch beködert und neu ausgelegt wurden verging sicher eine Stunde und ich ging erledigt aber absolut zufrieden ins Zelt. Aber nicht lange. Um 2 Uhr in der Früh ein Doppel-Run.
Im ersten Moment konnte ich diesen Ton nicht ganz zuordnen und schaute mal auf mein Handy, aber es war die Soundbox die um ihr Leben "schrie". Ich stand vor beiden Ruten und überlegte kurz welche ich zuerst aufnehmen soll, ich entschied mich zuerst für die Ufernahe-Rute und kescherte einen Spiegler mit 19,30 kg. Leider konnte ich den Fisch nicht fotografieren den die zweite Rute lief fast konstant ab. Einen kurzen Moment wurde der Fisch begutachtet und er war schon wieder ins seinem Element. Dann wurde die zweite Rute aufgenommen. Der Fisch hatte viel Schnur genommen und es dauerte sicher 10 min bis ich über den Fisch war. Dann ein kurzer Drill und es war der nächste Schuppi mit 18 kg im Netz. 


Ich war überwältigt, zufrieden und froh das ich beide Fische sicher landen konnte. Es war mein erster Doppel-Run. Es war spannend. Die zwei Ruten wurden nicht mehr ausgelegt und ich ging geschafft ins Zelt und konnte noch 4 Stunden schlafen. In der Früh wurden noch mal alle drei Ruten neu beköder und zu den Spots gebracht. Der Vormittag verging ohne eine Aktion und ich begann zu Mittag mit dem Abbau.  


Fazit:
Es war ein absoluter Traum. Alle meine Überlegungen, Änderungen und Entscheidungen gingen auf. Zuerst die Wahl der Spots, dann die kleine Änderung bei den Rigs und vorallem die "Schafskälte" mit den dazugehörigen Wetteränderungen brachten mir 8 Fische. Ich habe meinen Alltagsstress abgebaut und wieder Energie tanken können. Was will man mehr???

In diesem Sinne, ein dickes Petri..........

...Session 5/15 Abschlussbericht...


Jetzt habe ich schon wieder einige Arbeitstage hinter mir aber die letzte Session bleibt mir noch länger in Erinnerung. Wie schon kurz bei meinem letzten Session-Update berichtet konnte ich am Dienstag Nachmittag den "Scale" Karpfen keschern. Dannach war es bis 20 Uhr ruhig geworden. Meine Montagen wurden neu beködert und mit frischen Futter für die Nacht ausgelegt. 
Es dauerte keine Stunde und mein Bissanzeiger meldete sich. Es war wieder der gleiche Spot, der mir bis jetzt schon 3 Fische gebracht hatte. Der Fisch nahm Schnur ohne Ende und zog mich bis in das Schohngebiet. Es war ein spannender Drill aber schlussendlich konnte ich ihn in den Kescher ziehen. 
16,6//92cm




Bis der Fisch vesorgt wurde und ich die Montagen wieder neu ausgelgt hatte verging sicher eine gute Stunde. Geschafft und erleichtert legte ich mich ins Zelt. Die Emma war diesmal auch in der Nacht bei mir und nahm "ihren" Platz auf der Liege und Schlafsack ein.



Um 23 Uhr wurden wir durch einen Dauerton aus dem Schlaf gerissen. Ich nahm die Rute auf und sprang ins Boot, die Emma musste natürlich auch mit und so drillten wir zu dritt. Es war ein relativ kurzer Drill und wir konnten einen Karpfen mit 15,7 kg//90 cm landen. 



Die restliche Nacht verlief dann ruhig und wir konnten uns ausschlafen. Der nächste Morgen began mit Sonnenschein und wir genossen die restlichen Stunden am Wasser. In der Früh gingen wir noch eine Runde um den See. Bei den Seerosen "blubberte" die Wasseroberfläche wie bei einem Whirlpool. Ich konnte die Karpfen sehen, die hier am Grund umherzogen. Schnell wurden ein paar Boilies verteilt und ich legte eine Rute direkt vor das Seerosenfeld. 


Am Vormittag hatte ich 2 Runs wobei beide im Drill ausstiegen. Ich konnte es nicht glauben, bei den letzten 4 Karpfen "pickte" der Hacken an der Unterlippe und ich hatte Mühe diesen mit der Hand zu lösen. Jetzt hatte ich zwei "Aussteiger" und ich kann es mir nicht erklären. Vielleicht die Haarlänge oder waren es Schwarzamur, wo die Unterlippe bekanntlich etwas härter ist. Ich kann es nicht sagen, aber ich war enttäuschst, vor allem weil es der Spot bei den Seerosen war. 


So gegen 13 Uhr begann ich mit dem Abbauen und wurde durch meine Soundbox gestört. Ich konnte noch einen schönen Spiegler mit 14,6 kg landen. Auch diesen wieder auf dem gleichen Spot, der mir die letzten 2 Tage schon 4 andere Fische brachte. 




Schlussendlich hatte ich um 16 Uhr alles im Auto verstaut und meine Session 5/15 war zu Ende.


Fazit:
Es war eine erfolgreiche Session. Ich konnte 5 Karpfen sicher landen und hatte leider zwei "Aussteiger" dabei. Die Veränderungen an Taktik, Montagen und Präsentation hatten Erfolg und werden Aufgrund der "Aussteiger" noch optimiert. 
Besonders wichtig war und ist mir bei jeder Session, egal ob erfolgreich oder nicht, mein Gefühl und meine "Flucht" aus dem Alltag. Ich hatte von Beginn an ein positives Gefühl und ich konnte nach dem ganzen Stress in der Arbeit mal richtig abschalten. 

In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle. 

... Session Update 5/15...

 Wie versprochen schreibe ich jetzt mein Update der aktuellen Session. Hatte heute so gegen 14 Uhr einen Run. Der Drill war kurz und ich konnte einen schönen kleinen "Halb-Zeiler" oder "Scale" in den Kescher ziehen. So einen Karpfen in Händen zu halten ist etwas besondreres und ich werde diesen Fisch sicher nicht vergessen. 
Das Foto bekommt einen Ehrenplatz in meinem Keller. 
72 cm // 7,8 Kg



In diesem Sinne ein dickes Petri