Ich fische ausschließlich "Catch&Release", somit gehören fischschonender Karpfenkescher, dicke Abhackmatte und Carp Care zu der Grundausstattung. Gute Vorbereitung, Anpassung der Ausrüstung an das Gewässer, Längen- und Gewichtskontrolle sowie kurze Fotosession sind für mich selbstverständlich.

Session 8/15 "Herbstfeeling 2.0"

Wie ich im letzten Post kurz angedeutet habe, schreibe ich ein kurzes Session-Update. Ich sitzte seit Montag an der Schottergrube und habe einerseits schon fast alle Wettertypen durchlebt und andererseits schon einige Größen von Karpfen sowie Wels und sogar einen Hecht hacken können. Das Wetter zeigte mir schon viele Facetten, wir hatten starken Regen, Gewitter, Sturm, kalte Nächte, warme Nächte, blauer Himmel, starke Bewölkung, Temperaturen von 16°C bis aktuell 27°C. Der Wind ändert jeden Tag seine Richtung und genau so ging es mir die letzten 3 Tage auch mit meinen Fängen. Montag, Dienstag hatte ich 6 Karpfen, wobei der größte ca. 800g hatte und der kleinste war ca. 12cm lang. Es stimmt, 12 cm und perfekt in der Unterlippe gehackt. Die "kleinen" dürften so lange an der Kugel herumlutschen, bis sie am Hacken kleben. Es war meistens der gleiche Spot und somit musste ich gestern einen neuen Platz suchen. Am Dienstag in der Nacht hatte ich meinen ersten Run der Session. Ich war erleichtert, hatte aber einen komischen Drill. Immer wieder ein heftiger Schlag in die Schnur, zuerst hatte ich gleich einen Wels im Kopf, als aber der Fisch an der Oberfläche war, sah ich einen Hecht der einen kleinen Karpfen quer im Maul hatte und ich den Hecht genau an der Unterlippe gehackt hatte. Ein schneller Griff an den Hacken und er löste sich relativ leicht und somit hatte ich meinen ersten Hecht heuer auf "Köderfisch". Die restliche Nacht war es ruhig an meinen Plätzen. 
Gestern war es am Tag komplett still an der Schottergrube. Kein springen, kein rollen, keine Anzeichen das hier so einige große Fisch umher ziehen. Am Abend hatte ich noch Besuch von meiner Freundin mit der Emma und in der Dämmerung hörte man die ersten Karpfen rollen. Ich hatte von diesem Zeitpunkt wieder mein "Gefühl", ich war mir sicher, "Heute Nacht bekomme ich meinen Run". Den Anfang machte ein Kollege am See. Es war ein absoluter Traum-Fisch, es war ein Two-Tone, Two-Scale, Halbzeiler vereint auf einer Seite des Fisches. Der war schon mächtig. 
So gegen 22 Uhr kam der lang ersehnte Dauerton aus meiner Soundbox und nach 10 min kam der Fisch an die Oberfläche, es war ein Wels mit ca. 120cm, zum Glück löste sich der Hacken bei einem kurzen Schlag an die Seite und ich ersparte mir blutige Finger. 
Ich entschied dann gleich, die noch am Haar hängenden Boilies, am Spot abzulegen und fuhr ein wenig enttäuscht zurück ans Ufer. Die größeren Karpfen lassen auf sich warten, oder prüft das Gewässer meine Geduld???
2 Stunden später hatte ich den zweiten Vollrun, ich hatte wieder eine Chance. Der Fisch zog wie wild in eine Richtung und ich kämpfte mich durch das Kraut hinterher. Schlussendlich konnte ich einen schönen Schuppi mit 16,6 kg landen. 


Jetzt hatte ich meinen Erfolg, frisch beködert legte ich das Rig wieder an den Spot und legte mich komplett zufrieden in mein Zelt. Es dauerte nicht lange und der nächste Dauerton riss mich aus dem Schlaf. Der Fisch nahm Schnur ohne Ende und nach dem ersten Aufsteigen, sah ich die 3 kleinen Schuppen bei der Schwanzflosse. Ich erkannte diesen Fisch sofort, es war mein Herbstfisch vom letzten Jahr. Ich war total konzentriert bei der Sache und nach ca. 20 min hartem Drill konnte ich den Kescher unter "ihr" schieben. Ich musste mich mal kurz hinsetzten und den Moment in vollen Zügen genießen. Ein paar mal tief durchgeatmet versorgte ich den Fisch, machte schnell ein Foto, wog "sie" und ließ sie wieder in ihr Element zurück. Es war ein absolut mächtiger Moment, fast ein Jahr ist es her und jetzt konnte ich sie wieder in meinen Händen halten. Erstmals konnte ich sie ohne gebrochener Rute drillen und es war mir eine Ehre.


Sie hat heuer beim Ablaichen fast 8 kg verloren, baut aber schon wieder kräftig auf. Jetzt fehlen ihr zum Höchstgewicht noch ca. 6 kg. Aber ich bin mir sicher "sie" wird es heuer noch schaffen. Hauptsache es geht ihr gut und ich freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. 
Jetzt habe ich noch eine Nacht vor mir und lass es auf mich zukommen. Ich habe keinen Druck mehr und somit ist Entspannung angesagt. Jetzt kann ich mich total auf die neue Testkugel von der Kugelschmiede konzentrieren und wir werden ein paar Sachen umstellen und anpassen. 
In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle...

Session 8/15 " Herbstfeeling"


Heute haben wir den 14.9. und ich sitze gerade in meinem Zelt, draußen regnet es in Strömen und ich genieße diesen Moment in vollen Zügen. Mittlerweile ist meine letzte Session fast 2 Monate her und ich kann in meinen geplanten Herbsturlaub ein paar Tage am Wasser verbringen. Zum Glück sind die extrem heißen Tage vorbei und wir haben wieder halbwegs angenehme Temperaturen. Das Wasser hat sich wieder abgekühlt, ein paar Blätter haben sich schon verfärbt, der morgentliche Nebel überzieht wieder die Landschaft und die Karpfen sind wieder in "Fresslaune", der goldene Herbst steht vor der Tür und ich freue mich darauf bzw. ich bin schon mitten drinnen. 
Die letzten 2 Monate hatte ich reichlich Zeit zum Nachdenken. Einerseits konnte ich die Sessions in diesem Jahr mal Revue passieren lassen und konnte schon mal einige neue Perspektiven und Wege für die Zukunft bedenken und einschlagen. 
Ein Weg ist sicher, die Kugelschmiede.at weiter zu unterstützen und vorallem diese Kugeln, hinaus ins Land und in den Köpfen der Fischer zu tragen. Ich weiß, jeder von uns Fischern hat "seine" Kugel, der er sein Vertrauen und seinen Erfolg schenkt. Aber Fischen beteudet für mich auch Veränderung und auf alle Fälle, Anpassung an die wechselnden Bedinungen. Da gehört für mich auch die Veränderung der Köder dazu, aber genau diesen Punkt vergessen viele. 


Es gibt unzählige Boilie-Firmen am Markt, aber ich glaube nicht, das die erfolgreichste Firma, die besten und fängigsten Kugeln hat. Im Grunde haben alle den gleichen Zugang zu den Zutaten, alle haben fast die gleichen Maschinen und alle arbeiten an einem Rezept, von dem jeder absolut überzeugt ist. Meiner Meinung nach, ist die erfolgreichste Firma, die Firma mit der Mann sich vergleichen kann. Es sind die Fieldtester und Boilietester die eine Menge Arbeit leisten. Ich kenne einige Fischer, mit denen ich schon an einem Wasser gesessen bin und ich bin dadurch einer "bestimmten" Kugel ein bisschen näher. Ob eine Kugel fängig ist oder nicht, ist reine Kopfsache. Habe ich eine positve Einstellung, werde ich auch erfolgreich sein. Das ist kein Geheimnis. 
Darum unterstützte ich diese Firma und unterstützte den Johannes Bürg. Die Kugeln sind top, die Zutaten sind frisch und man spürt das "Herzblut" und die positve Energie was vom Johannes Bürg kommt. Jetzt fehlt nur mehr der Mut zur Veränderung, es lohnt sich. 

Ich werde euch in den nächsten Tagen immer wieder kleine Updates meiner aktuellen Session geben. 

In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle die am Wasser sitzen....