Ich fische ausschließlich "Catch&Release", somit gehören fischschonender Karpfenkescher, dicke Abhackmatte und Carp Care zu der Grundausstattung. Gute Vorbereitung, Anpassung der Ausrüstung an das Gewässer, Längen- und Gewichtskontrolle sowie kurze Fotosession sind für mich selbstverständlich.

...die Natur erwacht....

In meinem letzten Session-Bericht erwähnte ich den Sonnenaufgang der mich absolut faszinierte und von dem ich viel Energie mitnehmen konnte. Ich konnte diesen Spektakel fast 2 Stunden genießen. Damit ihr auch von diesem Moment etwas mitnehmen könnt, habe ich es mitgeschnitten. Wie schon kurz gesagt, ich hatte 2 Stunden dafür Zeit, ihr leider nur 1:18 min!



Genießt und respektiert die Natur!!! 

In diesem Sinne...dickes Petri....

Session #1/15


Die erste Session in diesem Jahr liegt jetzt schon wieder ein paar Tage zurück und es wird Zeit für einen Bericht. Wir waren von 27.2. - 1.3.2015 am Wasser und konnten den Alltag hinter uns lassen. Am Freitag direkt nach der Arbeit ging es los, mit dabei waren meine Freundin und unser Hund die Emma. So gegen 16 Uhr standen wir am Ufer und schlugen unser Lager für die nächsten 2 Tage auf. 


Bis alles auf dem richtigen Platz stand und wir uns so richtig eingerichtet hatten vergingen 3 Stunden und somit musste ich im Dunkeln meine Ruten beködern und auslegen. Ich hatte mich ein bisschen mit der Zeit verschätzt und somit musste ich willkürlich 3 Stellen mit dem Echolot finden. Ich entschied mich für die Mitte des Sees, auf ca. 80m vom Ufer entfernt, in drei verschiedenen Tiefen von 3-4,2m. Der Grund war überall sehr schlammig und ich spürte wie mein Blei versank. Im letzten Jahr hatte ich immer recht guten Erfolg auf schlammigen Boden, also war es kein Problem und ging erledigt ins Zelt. 


Ich hatte erstmals mein neues großes Zelt mit dabei und war von Anfang an begeistert. Aufbau ist leicht und schnell, ideal sind aber 2 Personen. Winterskin passt perfekt, ich hatte bei dem Preis schon einige Bedenken, aber war sehr positiv überrascht. Die Größe ist ein Traum für 2 Personen. Es passen 2 große Liegen sowie ein großer Session Table mit Zeltheizung und extra Bivytable mit den ganzen Taschen locker rein. Wenn man das Winterskin verwendet hat man noch einen kleinen überdachten Vorbau, wo die ganzen Futterkübeln und Schuhe seinen Platz finden. 


Am Abend kochten wir noch was gemeinsam und dann ging es ab in den Schlafsack. Bissanzeiger, Stirnlampe und Jacke waren griffbereit und so hoffte ich auf den ersten Biss 2015. Die Nacht verlief absolut ruhig und ich konnte fast durchschlafen. Die Zeltheizung schaltete sich so gegen 2 Uhr in der Früh aus und es wurde kalt und feucht im Zelt. Alles wieder angeworfen und warm schlief ich bis 7 Uhr weiter. In der Früh ein schneller Check der Bissanzeiger aber leider war keine Bewegung der Hänger erkennbar.


Zuerst wurde mal ein frischer Kaffee gekocht um gestärkt in den Tag zu starten. Während ich so auf meinem Sessel saß und den Kaffee getrunken habe, hatte die Wasseroberfläche immer im Blick um irgendwelche Bewegungen und Aktivitäten der Fische ausfindig zu machen, aber es war absolut ruhig. So gegen 8 Uhr kam dann noch ein Südwind auf und somit konnte ich kaum noch was erkennen. Der Wind drückte aber das warme Oberflächenwasser genau in meine Richtung, jetzt musste ich mich nurmehr für den richtigen Spot und die richtige Tiefe entscheiden. Hört sich leicht an, ist es aber nicht. Mein Abschnitt hatte einige Kanten und Plateus und Tiefen von 2m bis 4,8m. Deshalb entschied ich am Tag maximal bis 3m zu Fischen und am Abend meine Köder ins Tiefe zu legen. Bei Tageslicht ist das Auslegen der Montagen wesentlich einfacher und deshalb hatte ich relativ schnell drei neue Spots gefunden. Ich legte die Montagen genau auf die 3 Kanten in Richtung Flachwasserzone, somit hatte ich 2m, 2,5m und 3m Wassertiefe. 


Ich verwendete drei verschiedene Boilies, einmal "fruchtig", einmal "fischig" und einmal "spicy", alle 14mm groß  mit Stickmix und Pellets. 
Meine Köder waren im Wasser und jetzt war entspannen und warten am Plan. Meine Freundin musste den Tag über weg und somit waren die Emma und ich allein am Wasser. 


Der Tag verflog und wir gingen ein paar Runden um den See, um einerseits die Fische ausfinding zu machen und andererseits mit den Kollegen ein paar Worte zu reden. An diesem Wochenende waren wir zu dritt am Wasser, aber keiner konnte irgendwelche Anzeichen der Fischen sehen. Keine "Blasen", kein springen oder rollen der Karpfen. Der See war ruhig und die Fische hatten scheinbar noch keinen Hunger. In der Dämmerung kam meine Freundin wieder zu uns. Ich legte die Köder auf die tieferen Spots um und ersetzte meine Schneemann-Montage auf eine Doppel-Sinker Montage. Im letzten Jahr brachte mir die Doppel-Sinker Variante meistens einen Biss. 
Um 22 Uhr dann der erste Piep aus meiner Funkbox. Ich war ein bisschen überrascht, den der neue Ton war vorerst unbekannt für mich. Leider blieb es bei einem Piep und die Rolle lief nicht an.


Ein kurzer Check der Bissanzeiger bestätigte es mir. Vielleicht war es ein Vogel oder doch ein Fisch? Ich konnte in der Dunkelheit nichts erkennen und ging wieder ins Zelt. Auf halber Strecke zum Zelt hörte ich den ersten Karpfen springen, ich drehte mich um und sah die Ringe im Wasser. Der Fisch war 20m von meinem Spot entfernt und somit ging ich mit einem guten Gefühl ins Zelt. Mit dem guten Gefühl und ich glaube sogar mit einem Lächeln im Gesicht schlief ich ein. 


So gegen 7 Uhr wurde ich wieder munter und war ein bisschen entäuscht, die Nacht war absolut ruhig. 
Zuerst mal einen Kaffee und eine Zigarette und dann kann der Tag starten. Ich checkte die Bissanzeiger und sah, dass alles von einer dünnen Eisschicht überzgen war. In der Nacht hatten wir also Minusgrade, von dem bemerkten wir nichts,denn Dank der Zeltheizung hatten wir im Zelt immer 15 Grad.  



Ich genoss den Sonnenaufgang, bei Kaffee und Zigaretten.
Wie aus dem nichts, ein Piep. Jetzt konnte ich aber die geschätzten 25 Hühner und Vögel sehen die zu meinem Futter tauchten und genüsslich "frühstückten". In dem Moment war es mir egal, ich saß in der Morgensonne und genoss jede Sekunde. Das Erwachen der Natur zu erleben ist absolut schön. 


Nach 2 Stunden und einigen Kaffee, knurrte mir aber der Magen. Frühstücken war angesagt. Daniel kam mit frischen Gebäck und wir genossen das gemeinsame Essen. Gestärkt flogen wir, mit der Drohne noch ein paar Runden und schlussendlich begann ich um 11 Uhr mit dem Abbauen unseres Camps. Dank der Hilfe vom Daniel waren wir relativ schnell fertig. 


Fazit:
Es war eine erholsame Session. Gemeinsam mit meiner Freundin und meinem Hund verbrachte ich einige Stunden am Wasser und ich genoss jede Sekunde. In der Natur zu sein, denn Alltag zu entkommen um wieder Energie zu tanken, hat uns allen gut getan. Wenn man ehrlich ist, hatte ich das ganze Wochenende keinen Biss und war somit erfolglos. Aber genau deshalb sage ich, "fischen-ist-mehr". Die gemeinsamen Stunden, die Natur, das Abenteuer, das Gewässer, die kleinen Dinge und die kurze Zeit im Leben zu genießen bedeutet mir viel mehr und bei den nächsten Sessions in diesem Jahr werde ich sicher den ein oder anderen Fisch überlisten können.  

In diesem Sinne...dickes Petri...